Tag 13 – Midmndaydadventskalendercrisis
Text von uns
Nein wir haben uns nicht verschrieben. Es ist einfach so. Der heutige Tag ist die Folge unserer ersten Midmndaydadventskalendercrisis. Wie es dazu kam? Hierzu ein paar Insides über die Arbeitsweise in den zahlreichen Büroräumen der mnDay Adventskalender AG. In Portugal, Deutschland und dem WorldWideWeb wurden die Adventskalender Tage bereits im November entworfen und von der Qualitätssicherung abgesegnet. Zumindest die Überschriften und die generelle Idee für den Tag wurden im Vorfeld beschlossen. Der eigentliche Inhalt der Tage wird „On the Fly“ während des Dezembers gefüllt. Diese Arbeitsweise funktioniert in der Regel sehr reibungslos. Nicht so für den heutigen Tag. Die Überschrift für den heutigen Tag sollte ursprünglich lauten: „Aber ihr wollt schon noch studieren?“ Was sich thematisch hinter der Überschrift verbergen sollte? Wir wissen es nicht mehr. Unsere (Glüh) Birnen laufen eben per Solar, und was sollen wir sagen, die Sonne schien schon länger nicht mehr. Wohl auch ein Grund warum wir nicht studieren.
Wir versuchen die ewigen Weiten der Midmndayadventskalendercrisis zu überwinden, indem wir uns auf ein altes Sprichwort verlassen:
Wenn du nicht mehr weiter weißt, kommt eine Weisheit, die du von deinem Philosophie-Kalender reißt.
Viel Spaß damit, und einmal Lächeln bitte.
Jan & Carlos
Dienstag 13.12.2022 aus “Der Philosophie Kalender 2022” (Harenberg):
»Die Menschen verlernen das Schenken«
Manchmal beäugen sogar Kinder misstrauisch ein Geschenk, als wolle man ihnen mit einem Trick irgendetwas verkaufen.
Diese Gedanken stammen von dem deutschen Philosophen Theodor W. Adorno (1903-1969). Während seiner Zeit im amerikanischen Exil lernte er die Auswirkungen der bürgerlichen Konsumgesellschaft durch eigene Erfahrungen kennen und setzte sich dann intensiv mit dem Begriff des Schenkens auseinander.
Adorno beklagt, dass die Beschenkten in Zeiten der Massenproduktion eher als ein Objekt angesehen würden. Die Schenkenden wählten mit möglichst geringem Aufwand irgendein Geschenk aus und achteten dabei sorgfältig auf das verfügbare Budget.
Keiner mache sich mehr Gedanken, was dem Beschenkten ein Glücksgefühl verschaffen könne. Die meisten Menschen wählten ein Geschenk aus, das sie sich selbst wünschen.
Wirkliches Schenken solle hingegen die Persönlichkeit des Beschenkten in den Blick nehmen. Um ihm eine Freude zu bereiten, müsse ein Geschenk in Ruhe und mit Bedacht ausgewählt werden. Dabei solle der Schenkende immer an das Glück des Beschenkten denken. Nicht Überfluss sei wichtig, sondern die Fantasie bei der Auswahl.
1 Antworten von euch
darauf antworte ich mit meiner lieblingspassage: Passt auch zum…
darauf antworte ich mit meiner lieblingspassage: Passt auch zum Schenke … beziehungsweise Teilen.
Wie die Zeit vergeht! Da steht man nun in aller Frühe des frischen Morgens auf, wäscht sich, kleidet sich frühstückt ein paar Happen, erledigt ein paar Dinge und ehe man sich’s versieht, ist der Vormittag um. Mit dem Nachmittag ist es nicht anders. Und so entflieht ein Tag nach dem anderen. Und wenn wir hundert Jahre alt würden, wäre es auch nicht anders.
Wenn man das so recht bedenkt, dann heißt’s sich dazu halten, dass man diesem flüchtigen Leben ein bisschen Freude abgewinnt. Ich wundere mich immer, wenn die Leute gegenseitig von ihrem Alter und der Zahl ihrer Jahre so sprechen, als hätten sie ihre Jahre auf Vorrat angehäuft und samt und sonders noch beisammen. Wo sind denn heute unsere Jahre? Kann man sie wie Münzen in die Hand nehmen und abzählen? Nein, sie sind längst dahin und zerronnen. Während ich diese Sätze schreibe, ist die Zeit, die ich dazu brauchte bereits fort und verweht.
Von den Freuden dieses Daseins scheint mir unbestreitbar am wertvollsten die Freundschaft und von den Freunden der Freundschaft wiederum am wertvollsten die gesellige Plauderei. In Zeiten ohne Freundesumgang, wenn es draußen stürmt oder schneit, wenn Dreck und Regen, Geschäftigkeit Besuche verbieten, wenn Krankheit mich ans Lager fesselt oder wenn ich mich zu einem Freund aufmache und ihn nicht antreffe, in solchen Zeiten komme ich mir verlassen vor, wie ein Häftling in seiner Zelle.
Ich besitze ein Stück fruchtbaren Landes. Es ist zwar kein üppiger Besitz, aber er bringt doch mehr hervor, als ich selbst verzehren kann. Nun, dann lasse ich eben gute Freunde mit verzehren.
Carlos, Jan, ihr seid geil!