Über’n mnDay

Jan & Carlos

Bild von Jan und Carlos
Einer ist Carlos, jemand ist Jan.

Da Fremdwahrnehmung bekanntlich manchmal zutreffender ist, als man es vielleicht wahrhaben möchte, haben wir uns im Folgenden gegenseitig näher beschrieben.

Carlos (von Jan)

Was direkt vorweg genommen werden muss, was sehr wichtig zu wissen ist:

Wenn man mit ihm Zeit verbringt, ist es vorbei mit dem schönen Geruch, der gut-duftenden Blüten, die durch das leicht geöffnete Fenster hineinduften. Denn nehmt euch in acht – diese Füße benötigen einen Waffenschein. Zieh zwei Paar Socken an, trage Schuhe in der Wohnung, aber mach es uns nicht schwerer, als es sowieso schon ist, mit dir Zeit zu verbringen.

Wenn man das mal ausklammert, sind die Ohren durchaus ebenfalls angestrengt in der Gegenwart seiner Person. Natürlich hat er zu allem eine Meinung, ob gefragt, ungefragt, egal, Hauptsache eine Meinung haben. Wenn es nach ihm geht, ist ihm dies auch durch seine genetisch vorhandene Inselbegabung in Mathe/Informatik/Physik erlaubt. Glückwunsch! Das heißt nicht, dass du weißt, wie jeder seine IPhone-Notizen pflegen sollte. Das geht mir auf den Sack!

Und ach ja, wenn ihr ihn in nächster Zeit treffen solltet, werden wohl folgende Dinge passieren, er wird…

  • dir erzählen wie ach-so-toll Lost Frequencies denn sei. (Ja, das ist in diesem Kalender auch schon passiert!)
  • dich zum Discofox-Tanzen auffordern. (An sich ganz nett, aber nicht überall und mit jedem, du creep)
  • vielleicht dein Facebook-Passwort hacken. (Zumindest hat er das bei mir mit 13 Jahren gemacht, er hat mir also gar keine Möglichkeit gegeben, nicht mit ihm befreundet zu sein. Das ist Erpressung, ich hoffe, das ist dir klar!)
  • im Zweifel ganz plötzlich seine Arme verschränken, da er keine Lust mehr auf nichts hat, weil er schlichtweg bockig ist.
  • einfach stur sein. Bei jedem Thema, jeder Meinung, jedem alles. Einfach stur sein. 

Im folgenden noch eine Empfehlung: Urlaub mit ihm ist unvergesslich!

Man fährt mit ihm alleine in den Urlaub – geht zusammen feiern – und das erste, was er macht: wegrennen.

Wenn man ihn dann gefunden hat, passiert folgendes: er rennt wieder weg. Bist du ein Büffel in der Prärie, der Angst vor den Cowboys hat oder was ist los?

Und vielleicht hab ich ihn im selben Urlaub auch netterweise nachts aufs Zimmer gebracht, da sein letztes Bier vielleicht schlecht war, und als Dank ein: Was bist du für ein Freund, der ohne mich feiern geht. Ich hätte das Safe noch geschafft, wenn du mich aufgerafft hättest, lächerlich! – kassiert.

Ein sympathischer junger Kerl, der die Fehler immer bei sich sucht und nie, und wirklich nie bei anderen. (Ein Witz.)

Als letztes noch ein Glückwunsch zum schön-krauseligen Urwald am ganzen Körper, außer natürlich dem Gesicht, in dem du einem 8 jährigen Konkurrenz machen könntest.

Was soll ich sagen: Ist jetzt so, sucht euch einen eigenen von der Sorte, ist meiner.

Jan (von Carlos)

Zuallererst ist natürlich zu erwähnen, dass es mich unbeschreiblich nervt, dass er schlicht und ergreifend nicht sein Maul halten kann. Dazu kommt das Missachten jeglicher Satzzeichen und das somit wasserfallartige Aneinanderreihen von Worten ohne Rücksicht darauf, ob überhaupt irgendwas beim Zuhörer ankommt. Wenn die Erzählung dann auch noch eine – von ihm selbst erfundene – Wilde Theorie beinhaltet, ist es endgültig vorbei. Wilde Theorien aufstellen unterhalten mich sehr, aber ein stures Nichtabweichen von dieser Theorie, ist überaus strapazierend. Zumal andere wilde Theorien partout abgelehnt werden. Ungefähr genauso strapazierend, wie seine Theorien, sind die ca. 3-Tage-Intervalle, in denen er die Hälfte seines Wortschatzes durch eine immer wiederkehrende Redewendung oder ein immer wiederkehrendes Wort austauscht. So wird aktuell jeder zweite Satz mit einer unterschiedlich konjugierten Version von “Geh mir nicht auf den Sack” eingeleitet. Das kommt vielleicht alles daher, dass er – unter dem Deckmantel eines Leistungssportlers – praktisch arbeitslos und einfach bisschen dumm ist.

Nachdem ich nun reflektiert und tiefgründig seine charakterlichen Züge objektiv bewertet habe, möchte ich noch zu den oberflächlichen – aber dennoch nicht weniger relevanten – Punkten kommen. 

Wenn er mal nicht die Möglichkeit bekommt Leute vollzutexten sucht er anders die Aufmerksamkeit. Da kann er noch so oft dieses beschissene Wort “chillig” sagen, chillig ist es mit ihm selten. 

Sobald die Sonne auch nur leicht hinter den Wolken hervorlinst und es im entferntesten als warm beschrieben werden kann, muss das Oberteil ausgezogen werden, sodass er seine Aufmerksamkeit durch das Bestaunen von seinem Oberkörper bekommt (wird er abstreiten, was mich umso mehr nervt). Ebenso attraktiv wie unbehaart ist sein Körper. Um diese männliche Kränkung zu kompensieren, lässt er sich einen mehr als fragwürdigen Schnauzer stehen. 

Zu guter letzt noch sein Modegeschmack: Er springt auf Styles auf, die in meinen Augen an Unverständlichkeit kaum zu übertreffen sind. So auch auf den Bauchtaschenstyle. Die Bauchtasche ist ja gar nicht schlimm. Schlimm ist, dass ich ihm, nach anfänglicher Kritik, zustimmen muss, dass die Pros einer Bauchtasche überwiegen, sodass ich inzwischen auch eine habe und er das Gefühl bekommt er habe immer recht. 

Letztendliches Fazit: finde ihn ok.